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Quanten-IT und Thermodynamik: START-Preis für Marcus Huber

26.06.2015

Mit der Verleihung eines der acht START-Preise 2015 an Marcus Huber gelang es, den derzeit in Barcelona tätigen Quanteninformationstheoretiker Marcus Huber zurück nach Österreich zu holen. Das START-Programm ist derzeit die höchstdotierte Förderung für Jungwissenschaftler/innen in Österreich. Marcus Huber wird am IQOQI Wien den Zusammenhang von Quanteneffekten mit Phänomenen der Thermodynamik erforschen. Auf dieser Grundlage wird er neue Methoden der Informationsverarbeitung mit Hilfe von Quanteneffekten erarbeiten, die in zukünftigen Quantencomputern, aber auch in smarten Nano-Maschinen Anwendung finden können.

Das Forschungsgebiet von Marcus Huber ist, wie der Nachwuchsforscher selbst, noch jung und trägt hohes Zukunftspotential. Das Ziel der Quantenthermodynamik ist es, Quanteneffekte wie Quantenkohärenz und Verschränkung um thermodynamische Prozesse zu erweitern. Nun hat Marcus Huber die Möglichkeit, sein für das START-Projekt erarbeitetes Forschungsprogramm am IQOQI Wien Wirklichkeit werden zu lassen. Nach dem Doktoratsstudium mit darauffolgender Forschungs- und Lehrtätigkeit an der Universität Wien ging Huber als Research Associate an die Universität Bristol, wo es ihm gelangt, eines der renommierten europäischen Marie-Curie Stipendien zu gewinnen. Es folgte Forschung an der Universitat Autonoma de Barcelona, als Marie Curie Fellow und seit August 2014 als Juan de la Cierva Fellow.

Quantenthermodynamik: Möglichkeiten für smarte Nano-Maschinen

Das Forschungsprojekt von Marcus Huber geht über die weitläufig bekannten Anwendungen der Quanteninformationsverarbeitung hinaus. Durch die Erweiterung von Quanteneffekten, wie Quantenkohärenz und Verschränkung, um thermodynamische Prozesse können Maschinen entwickelt werden, die jenseits der klassisch vorstellbaren Grenzen arbeiten. Mit diesem Ziel werden in Hubers Projekt zunächst die mathematischen Grundlagen von Quanteneffekten in komplexen Systemen untersucht, um diese dann speziell auf thermodynamische Prozesse maßzuschneidern. Letztendlich ist das Ziel, eine solide mathematische Grundlage aufzubauen, die konkrete Spezifikationen von „Quantenvorteilen“ für Nano-Maschinen festlegt. Darauf aufbauend wird Huber konkrete experimentelle Ansätze für den Bau erster Prototypen erarbeiten. Diese Grundlage ermöglicht gleichzeitig auch ein tieferes Verständnis über die Einflüsse thermodynamischer Effekte auf Prozesse der Quanteninformationsverarbeitung